Sahara-Rallyeteam Carbotec-Desert-Racing


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Kommentar

2008

Afrika von unten. Namibia, in dem Land wo Joghurt fließt
Das mit dem Joghurt ist für Insider.
Januar und die Koffer sind gepackt. Nach 12 Stunden Flug in Windhuk angekommen, wurden wir herzlich von unseren Begleitern empfangen. Mit Minibussen ging es zum Frühstück und einer kleinen Einweisung. Dann wurden die Fahrzeuge übernommen und an einem Magazin "betankt". Der Besitzer machte in der Stunde seinen Jahresumsatz. Mit genügend Getränken und andern Dingen an Bord ging es mit unseren Jeeps los.

Wir haben den afrikanischen Asphalt, Schotterpisten, Dschungelpfade, eigentlich unbegehbare Wildwechsel und den Van Zühlpass unter unseren Reifen passieren lassen. Bei hervorragender Verpflegung aus der afrikanischen Feldküche konnten wir die unbeschreibliche Fauna und Flora bewundern. Wir haben unter Wasserfällen gebadet und nachts dem Gebrüll der Löwen zugehört. Ein Flussbett sorgte für Off Road pur, denn die Fahrzeuge waren teilweise bis zur Motorhaube im Schlamm verschwunden. Der Van Zühlspass war die pure Herausforderung. Die technische und menschliche Beanspruchung war enorm, aber eigentlich gewollt. Wir haben die Ureinwohner der Region, die Himbas, besucht. Nicht als Touristen, sondern als Bewunderer und Freunde.

Ein Fluss hat sich als Trockenbett getarnt und uns an einer strategisch schmalen Stelle ohne Rückweg mit reichlich Wasser aus den Bergen festgehalten. Vergessen kann man so einen Urlaub nicht, und unsere guten Freunde aus diesem Land wollen wir vielleicht noch einmal besuchen.

Einen ausführlichen Bericht werde ich dieser Plattform noch hinzufügen.




Afrika von oben. Rallye 2008 ERG Oriental mit Co Pilot Christian Faust
Die Urlaubsplanung hat in diesem Jahr die Stamm - Copilotin Astrid aus dem Cockpit verwiesen. Ersatz musste her. Mein Neffe Christian hat sich angeboten und die Ausbildung wurde über den Sommer in den Fächern Technik und Navigation begonnen. Als Student für Geschichte musste Christian nun auch den Blick in die nähere Zukunft lernen. Auf selbst geschriebenen Strecken durch die märkische Heide habe ich versucht, Christian an einen "sportlichen" Fahrstiel zu gewöhnen. Nach dem langsamen Nachlassen seiner Verkrampfungen hat Christian die Aufgaben eines Co Piloten schnell gelernt. Nun ist ja die Orientierung in Europa nicht mit der Einöde in Afrika zu vergleichen, aber die Grundvoraussetzungen waren geschaffen.

Der Startschuss ist gefallen und wir waren ein gutes Team. Leichte Meinungsverschiedenheiten über die Gradzahl der entsprechenden Abbiegungen wurden von mir mit Vollbremsungen quittiert. Und auch ein Tagessieg stand im Haus. Wir feuerten über Dünenkämme und Schotterpisten, alle waren hinter uns. Nur knapp, aber hinter uns. Ein lauter Knall und der Wagen fing an zu schlingern. Sch.... Reifen geplatzt. Also los 2 bis 3 Minuten und weiter. Aber da kamen schon die Staubwolken der Verfolger und alle Mühe war vergebens. Platz 4 an diesem Tage war aber auch nicht zu verachten. Christian hat einen hervorragenden Job gemacht, denn nur mit perfekter Navigation kann man als Fahrer beste Zeiten erreichen. Fehler werden in der Wüste hart bestraft und die meisten muss man wegschaufeln. Auch eine Nacht in den Dünen stand auf dem Programm.
Die Rallye führte über ein Dünengebiet, dass als extrem schwer passierbar bekannt war. Viele Teams haben den Einstieg ins Dünengebiet nicht geschafft oder gar nicht erst versucht. Wir sind nach vielen Kilometern mit extremen weichen Dünen in einen Trichter gerutscht und haben es mit eigener Kraft nicht mehr heraus geschafft. Nun denn, es ist nichts zu machen und wir haben bis zum Abend viele Teams an einer Sammelstelle getroffen. Das war ein kleiner Trost, denn wir dachten die einzigen mit Problemen zu sein. Am nächsten Morgen haben wir den Rückzug versucht. Aber die Wüste wollte und wollte uns nicht loslassen. Erst am Abend hatten dann alle Teams wieder festen Boden unter den Rädern. Wir haben für 800 Meter Dünen 8 Stunden gebraucht. Mehr Kampf geht nicht. Da noch viele Teams im Dünenfeld waren, wurde die Rallye für einen Tag unterbrochen. So konnten wir uns von den Strapazen erholen und setzten dann wie alle Teilnehmer erst in Douz mit dem Rennen fort. Und wieder ein perfektes Rennen mit spitzen Zeiten. Mit dem Wissen, dass wir auf Platz eins waren, haben wir die letzte Etappe mit Ruhe und Besonnenheit gefahren. Nichts ist schlimmer, als durch einen Reifenplatzer oder anderen Unterbrechungen viel Zeit zu verlieren.

Die ERG Oriental war geknackt. Platz eins in der Klasse der Prototypen. Das war das Ziel.

Fazit: Urlaub mit Freunden immer wieder. Rallye? jetzt erst recht



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